Wie sehen innovative und tragfähige Zukunftsszenarien für den Verkehr zum Arbeitsplatz und anderen Orten aus?
Alle Fragen bislang verlangen nicht nach Innovation und Nachhaltigkeit, sondern richten sich auf Ausbau der heute bestehenden Infrastruktur - obendrein nach dem Motto: wasch mich, aber mach mich nicht nass; will sagen: bring Verkehr ins Neuenheimer Feld, aber lass es verkehrsberuhigt sein.
Ein tragfähiges Zukunftsszenarium kann schlichtweg nicht auf den Konzepten von 1961 aufbauen. Und eine Universität, von der wir ein Handeln an der Speerspitze von Innovation und Vordenken erwarten müssen, kann sich nicht mit Forderungen wie dem Bau einer Brücke (!?!) und ähnlichen - teils widersprüchlichen (siehe oben) - Überlegungen zum MIV hervortun. Innovatives Denken muss in Zukunftsszenarien denken:
- Inwieweit hat der Individualverkehr eine Zukunft - inwieweit braucht man dringen andere Konzepte, wie Menschen zu ihren Arbeitsplätzen gelangen?
- Werden Patienten künftig mit autonom fahrenden und vernetzten Fahrzeugen zu Hause abgeholt und zu den Kliniken gebracht, wo sie dann aufgrund der Vernetzung auch nicht mehr stundenlang sinnlos warten müssen, sondern zeitnah den Behandlungsbeginn antreten - und die autonom fahrenden Fahrzeuge sind in Bewegung und belegen keine Parkplätze, Verkehr wird also drastisch reduziert?
- Wie werden Menschen - Arbeitnehmer und Patienten - über längere Distanzen und von weniger gut angebundenen Orten transportiert? Welche Konzepte sind hier denkbar?
Heute ein Brücke zu planen und zu bauen, die obendrein ein Naturschutzgebiet sowie wichtige Naherholungsorte zerstört, wäre so ziemlich das Peinlichste, was in Heidelberg im das Jahr 2020 geschehen könnte.