Partikularinteressen sind übermässig dominant
Es ist absurd, dass die seit Jahrzehnten vorgesehene direkte Anbindung
des Neuenheimer Feldes über den Neckar hinweg zum AK Heidelberg immer
noch mit so wenig Nachdruck verfolgt wird. Dies wäre ein Kilometer
Strasse, der die Heidelberger Bürger in ihrer Gesamtheit sofort von
einer massiven Verkehrsbelastung befreien würde. Die Wieblinger Anlieger
haben ihre Häuser und Wohnungen in der Nähe der seit Jahrzehnten
vorgesehenen und freigehaltenen Trasse im vollen
Bewusstsein genau dieser Perspektive gekauft und dafür einen
entsprechend niedrigeren Preis bezahlt. Es wäre sicher schön für die
Wertentwicklung mancher privaten Immobilien, wenn nun die Trasse nicht
benutzt wird. Für den privaten Gewinn mag man jedwedes Umwelt-Argument
benutzen und die
Verkehrsbelastung in den überfüllten Strassen von Neuenheim und
Handschuhsheim bei seinen Mitbürgern belassen. FFH als Instrument
zum Schutz weniger Privatinteressen - aber Tausende andere Heidelberger
Bürger werden täglich mit Verkehr belastet und Tausende Pendler und
Patienten stehen im Stau. Wie menschen- und umwelfreundlich ist das denn?
Dies schreibt übrigens jemand, der sich
glücklich schätzt, aufgrund der Wohn- und Familiensituation und seiner körperlichen Verfassung fast
alles mit dem Rad machen zu können. Der aber täglich wahrnimmt, wie
Patienten, ihre Angehörigen, Angestellte und Bewerber sich durch
Nadelöhre drücken müssen und wie sich Blechlawinen durch Heidelberg
bewegen. Im ÖPNV kann sicher noch manches verbessert werden, aber es werden niemals alle mit Bus und Bahn kommen können, da sehe ich im persönlichen und beruflichen Umfeld vielleicht ein Umsteigepotential von 20 %. In Anbetracht der bisherigen und zukünftigen Entwicklung des "Feldes" wird dies nicht reichen, um akzeptable Bedingungen für die Neuenheimer und Handschuhsheimer Strassenanlieger und die Verkehrsbeteiligten zu schaffen.